Konzert .:. Vier Elemente: WASSER |
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„Finsternis schwebte über der Urflut, und Gottes Geist schwebte über dem Wasser” (Gen. 1.2) „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, nach dir” (Ps. 42.1)
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Freundinnen des Vokalensembles Josquin des Près! Kein Element scheint so wesentlich und wandelbar wie das Wasser. Als Ursprung des Lebens, als Symbol für Überleben, Reinigung und Heilung, als Gegenstand/Medium von Ritualen, als grundlegendes Beispiel von Metamorphose durch Änderung des Aggregatszustandes: Wasser spielt in Theologie und Naturwissenschaft eine ebenso große Rolle wie in Kunst, Zukunftsforschung und Politik. Wasser beschließt unseren musikalischen Zyklus zu den Vier Elementen. Und unsere über zwanzigjährige Zusammenarbeit mit unserem künstlerischen Leiter Wolfgang Weser. Nun also ein Abschluss, ein kurzes Innehalten im Strom der Zeit, ein Sammeln, den Blick zurück und nach vorne schweifen lassend. Der Wandel ist eingeleitet, das Wasser wird sich eine neue Bahn schaffen. Zu neuen Ufern. Dem Wasser wollen wir also folgen in seiner Vielfalt, seinem Reichtum, seiner Rätsel- und Bildhaftigkeit. Schon o.g. Psalm 42 Wie der Hirsch schreit lädt zu einer kontrastreichen Gegenüberstellung ein. Vom Wasser der Tränen und der Sehnsucht nach dem gelobten Land in den Jahren des Exils an den Flüssen Babylons berichtet der Psalmist in Psalm 137: An den Strömen von Babel, da saßen wir und weinten, wenn wir an Sion dachten, wir hängten unsere Harfen an die Weiden in jenem Land. Neben Lassus und Palestrina hat auch der flämische Komponist Philippe de Monte (1521-1603) dieser Wehklage Vertriebener eine doppelchörige Motette in prächtiger Renaissance-Manier gewidmet. Zur genau gleichen Zeit wirkte Claudio Merulo in Italien, u.a. über fast 30 Jahre am Markus-Dom in Venedig. Geläufig ist uns die Ankunft der drei Könige nach Jesu Geburt. Am gleichen Tag gedenkt die Kirche allerdings auch dem ersten Wunder Jesu in Galiläa, der Verwandlung von Wasser in Wein auf der Hochzeit zu Kanaa und der Taufe Jesu durch Johannes im Jordan. Für uns ein doppelter Grund, Merulo in unser Programm aufzunehmen. Von Venedig in die Oberpfalz, vom 16. ins späte 19. Jahrhundert. Ein gänzlich andere Tonsprache findet 1937 Olivier Messiaen für sein O sacrum convivium. Treues Stammpublikum erwartet ein Wiederhören zweier Werke von Jaakko Mäntyjärvi (*1963), die sich aufgrund von Thematik und Qualität unbedingt empfehlen: The Tide rises, the tide falls nach dem Text von Henry Wadsworth Longfellow und das balladenhaft ausufernde Canticum calamitatis maritimae über das Fährunglück der Estonia 1994. Das Gedicht „Agua Nocturna” des mexikanischen Literaturnobelpreisträgers Octavio Paz stand Pate für ein Frühwerk von Eric Whitacre (*1970). Schon 1995 versteht es der Amerikaner in Water Night, aus überschaubarem kompositorischen Material ein stimmungsvolles Gewebe zu wirken, die assoziative und flottierende Poesie von Paz u.a. mit seinen für ihn so typischen Cluster-Entwicklungen in ein musikalisches Gewand zu kleiden. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns auf unserer Reise zu verschiedenen Ufern, Gestalten und Charakterzügen des Wassers begleiten. Gelegenheit dazu bietet sich am Der Eintritt beträgt 15/10 Euro. Für das Vokalensemble Josquin des Près |
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Aktualisiert ( Samstag, 29. Oktober 2022 20:50 ) |